Neukölln
Arcaden
Neukölln Arcaden, Karl-Marx-Straße, Berlin, Deutschland
Öffnungszeiten: Mo. - Sa. 10:00 bis 20:00 Uhr
Laufzeit: 10.07. - 16.09.2024
Mit einer Performance von Lili Theilen am 9.08.,
um 13.00 Uhr
Vernissage der zweiten Ausstellung am 15.08., um 17.00 Uhr
Teilnehmende
Technische Universität München
Laufzeit: 15.08. - 16.09.24
Das Projekt „Vom Holz zum Papier“ des Lehrstuhls für Biogene Polymere an der TU München zeigt die Transformation von Holz zu Zellulose und weiter zu Papier. Ausgangsmaterialien wie Balsa- und Buchenholz werden chemisch delignifiziert, wobei das Lignin entfernt wird und die Zellulose-Struktur erhalten bleibt. Verschiedene Stadien der Delignifizierung werden dokumentiert, vom festen Holz über Zellulosefasern bis hin zu Papiervarianten. Zudem werden innovative Materialien wie bakterieller Celluloseschaum und Cottonid vorgestellt. Mikroskopische Aufnahmen veranschaulichen die strukturellen Veränderungen während des Prozesses. Das Projekt verdeutlicht die Umwandlung von Holz zu nachhaltigen Papier- und Zelluloseprodukten.
Fakultät Design der Technischen Hochschule Nürnberg
Laufzeit: 15.08. - 16.09.24
PaperProducts ist ein Semesterprojekt der Studierenden der Fakultät Design an der Technischen Hochschule in Nürnberg. In einem dreimonatigen Diskurs entstehen Alltagsprodukte, die hauptsächlich aus Zellstoff bestehen. Dafür müssen die Produkte, ihre Herstellung, ihre Benutzung und ihr kompletter Lebenszyklus neu gedacht werden, um den besonderen Herausforderungen, aber auch den vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten des Werkstoffs zu entsprechen. Modellhaft werden Materialexperimente angestellt, Werkzeuge- und Produktionsmethoden entwickelt. Anhand von Prototypen wird unsere Hypothese überprüft – Papier kann mehr als nur Verpackung! Papier muss kein Wegwerfprodukt sein! Und: Papier als ernstzunehmender Werkstoff eröffnet neue Möglichkeiten im Produktdesign!
Betreut von Prof. Olaf Thiele im Modul Computer Generated Object Design
Sofia Nordmann
Laufzeit 15.08 - 16.09.24
Die in Berlin lebende deutsch-argentinische Künstlerin Sofia Nordmann stellt mit einer eigenen Technik und Ästhetik philosophische Inhalte dar. Spielerisch zerschneidet oder zerreißt sie ihre handgeschriebenen philosophischen Schriften, intime Liebesbriefe, eigene Bilder und Zeichnungen, Familienfotos, antike Landkarten und so weiter, um dann daraus dreidimensionale Collagen zu konstruieren. Durch das Verbergen der ursprünglichen Inhalte, macht sie genau darauf aufmerksam und weist hin auf die Bedeutung und die Schönheit des Unsichtbaren. Ihre Wandobjekte bestehen aus lichtdurchfluteten, durchscheinenden Papierschichten, -schnipseln und -streifen, die mehr versteckte Farbräume eröffnen, je intensiver sie betrachtet werden. Die starke suggestive Kraft ihrer Arbeiten ist eine Einladung auf eine mal tiefe, mal lustige Entdeckungsreise in die eigene Gedankenwelt.
Ihr Anliegen ist das Verborgene, die metaphysische Ebene hinter dem Visuellen und die Schichten der Realität, die einen großen Einfluss auf uns haben, obwohl wir sie mit unseren fünf Sinnen nicht erkennen können. Dabei geht es ihr um mögliche Prozesse der Entstehung der Wirklichkeit und der unbewussten Kommunikation.
Mariella Maier
Laufzeit: 15.08. - 16.09.24
In ihren Arbeiten macht die Künstlerin unsichtbare gesellschaftliche Strukturen sichtbar und lotet die Grenzen des Machbaren aus. Wie zum Beispiel durch die Gründung einer Parallelakademie in der bereits bestehenden Akademie der Bildenden Künste in München, die die institutionellen Strukturen dieses Bildungsraums aufzeigt und in Frage stellt (www.peacedamage.org).
In den letzten Jahren setzt sie sich nicht mehr nur mit wiederständigen Strukturen, sondern auch mit wiederständigen Materialien auseinander: unter Anderem der Brennessel - eine unterschätzte Pflanze, die sowohl als natürliches Heil- und
Nahrungsmittel als auch als alternative Ressource eingesetzt wird (u.a. Herstellung von Textilfasern oder Dämmmittel). Ihre Arbeiten erstrecken sich von performativen Interventionen im öffentlichen Raum bis hin zu benutzbaren Skulpturen im White Cube. Kollektives und eigenständiges arbeiten überschneiden und bereichern sich in ihrer Praxis.
Zu sehen waren ihre Arbeiten u.a. auf der Manifesta 12 in Palermo/Italien, im Kunsthaus Dahlem Berlin, der Galerie der Künstler*innen und der Lothringer 13 Halle in München. Sie erhielt den Preis der Antonia und Herrmann Götz-Stiftung für junge Kunst (2022) und war Deutschlandstipendiatin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (2023/4).
Barbara Friebe
Laufzeit: 15.08. - 16.09.24
"Seit einiger Zeit arbeite ich an dem Thema Kokon aus verschiedenen Papier-Materialien, als Skulptur, Bild oder Collage. Kein anderer Werkstoff der Kunst ist so sinnlich, präsent und wandelbar wie Papier.
Der Kokon steht für Entfaltung, Umwandlung, Innovation, er bringt aus gleicher Anlage immer neue Mutanten zur Welt. Er bietet Schutz, er ist Metamorphose und magische Kraft zugleich. Jeder Mensch hat seinen ureigenen Kokon, in dem er seine Kreativität, seine Individualität, seine Emotionen, sein Ich bewahrt, aber auch seine Angst, seine Aggression usw. Der Kokon ermöglicht ein Handlungspotential auf einer sehr subtilen Ebene, für Entwicklung im geschützten Umfeld. Er steht für unsere Zeit, in der permanente Handlungen und Entscheidungen eine latente Dynamik erzeugen. Ein Kokon ist Raum, ist Hülle, ist Haut.“
~Barbara Friebe
Friebe hat eine Ausbildung zur Schauwerbegestalterin absolviert und arbeitete viele Jahre als freiberufliche Gestalterin.
In den vergangenen 15 Jahren hat sie sich mehr der Kunst zugewandt, arbeitet in vielen Techniken und mit verschiedenen Materialien, besonders gerne mit Papier. Für sie ist es wichtig, viele verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung zu testen.
Annelinde De Jong
Laufzeit: 15.08 .- 16.09.24
Annelinde de Jong (*1982, Enkhuizen, Niederlande) ist eine bildende Künstlerin und lebt und arbeitet in Amsterdam. Sie studierte an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam und an der Hogeschool Sint-Lukas in Brüssel. Für ihre neuesten Werke sammelt Annelinde lokale Pflanzenmaterialien wie gemähtes Gras, beschnittene Zweige oder gefallene Blätter an verschiedenen Orten in der Stadt. Unter Verwendung des traditionellen japanischen Papierherstellungsprozesses verarbeitet Annelinde diese Pflanzen zu einer Pulpe, aus der sie Papierbögen herstellt.
Aus dieser ungewöhnlichen Sammlung von Pflanzen baut sie Objekte und räumliche Installationen, mit denen Betrachter auf physische und sinnliche Weise in Beziehung treten können. Jedes natürliche Material verleiht dem Papier und damit den Objekten seine eigene Farbe, Struktur und Textur.
Indem sie das Äußere ins Innere bringt, zielt die Arbeit darauf ab, über unsere Beziehung zu unserer unmittelbaren Lebensumgebung und die Art und Weise, wie wir sie für uns beanspruchen, nachzudenken. Inwieweit können wir unsere Umgebung entsprechend unseren Bedürfnissen gestalten?
Lili Theilen
Laufzeit: 09.08. - 14.08.24
Performance am 9.08.2024., um 13.00 Uhr
Lili Theilen studiert derzeit in der Kontextmalerei-Klasse an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit den Realitäten des Lebens für weiblich gelesene und queere Personen. Performance und Malerei gehen oft Hand in Hand.
Die Frage nach Machtstrukturen in der Kunstgeschichte und queere Sichtbarkeit im öffentlichen Raum spiegeln sich in Theilens Arbeit wider. Mit interaktiven Performances versucht sie, neue zugängliche Räume zu entwickeln, sie entstehen aus einem ständigen Wechselspiel. SIe geht dabei von ihrem Standpunkt als weiblich gelesene Person aus. Elemente, die Schutz symbolisieren (übergroße Mäntel, Burgen, Häuser etc.) demonstrieren Selbstermächtigung und Stärke. Dennoch wird sogleich die Fragilität des Subjekts sowie der Situation freigestellt. Diese Untrennbarkeit von hart und weich sehe sie als bezeichnend für meine Arbeit. Für das Paper Future Lab baut Theilen aus ungefähr 900 Papiersteinen ein Haus. Dieses Haus symbolisiert eine fragile Zukunft, die für Menschen aus ihrer Generation bevorsteht. Und sie beinhaltet den Wunsch, sich die eigenen vier Wände bauen zu können, um einen - zumindest gedanklichen - Schutzraum zu erarbeiten. Durch die Klimakrise ist ein eigenes Haus nicht mehr denkbar. Zusammen mit der Fotografin Anna Niedermeier erforscht die Künstlerin den Begriff des Wohnens.
Ilka Raupach
Laufzeit: 10.07. - 14.08.24
Ilka Raupachs künstlerische Arbeiten entstehen aus dem Spannungsverhältnis von Kultur und Natur.
Sie versteht sie als Versuch der Orientierung, als Erfahrung und Erkundung des Natur-Raumes mit allen Sinnen und damit schlussendlich als Erforschung des Verhältnisses vom Menschen in der Natur. Besonders die mit Eis und Schnee bedeckten Länder und der brasilianische Regenwald versetzen sie in Staunen und sind Inspiration zugleich.
Ilka Raupach ist 1976 in Hennigsdorf geboren.
Ausbildung zur Elfenbeinschnitzerin und Meisterin in Michelstadt sowie Uummannaq und Ilulissat, Grönland; Studium Kunst/Freie Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und an der Kunstakademie in Bergen/Norwegen, Diplomabschluss 2005; 2009-2019 künstl./wiss. Mitarbeiterin am Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig.
Teilnahme an zahlreichen internationalen Projekten und Ausstellungen: u.a. 2014 The Arctic Circle, Art and Science Expedition Svalbard; 2015 Artist in Residence, Acaia Institut, São Paulo, Brasilien; 2022 LABVERDE Residence, Amazonas, Brasilien.
Drew Matott
Laufzeit: 10.07. - 14.08.24
Während der Covid-19-Pandemie lief der Buch- und Papierkünstler Drew Matott zwei Jahre lang durch die Straßen Hamburgs und sammelte weggeworfene Gesichtsmasken vom Boden auf. Er brachte das Material zurück in sein Atelier in Hamburg, wo er es desinfizierte, zerkleinerte und zu handgeschöpftem Papier verarbeitete. Er schuf über 4000 Blatt A3-Papier für Künstler wie A Revolutionary Press (USA), Jana Schumacher (Deutschland) und Thomas Judish (Deutschland).
Neben der Herstellung von einfachen Papierbögen, verwendete Matott die zerkleinerten Gesichtsmasken auch, um eine Reihe von Papierporträts der verschiedenen Varianten herzustellen. Diese Platten wurden geformt, indem der Zellstoff auf eine 115 cm lange Form gegossen wurde, wobei die nasse Platte durch Spritzen von Löchern mit Wasser belastet wurde. Nachdem das Wasser aus dem Papierbehälter entfernt worden war, wurde das frisch geformte Blatt Papier selektiv von Hand gepresst und dann mit einer Siebdruckschablone und fein verarbeitetem und pigmentiertem Baumwollzellstoff bedruckt. Das Endergebnis war eine Serie von Pulp-Gemälden, die in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Frankreich und Slowenien ausgestellt wurden.
Matott versucht, die Aufmerksamkeit auf das Ausmaß des Mülls zu lenken, der während der Pandemie entstanden ist; und erinnert an die Schwere der Covid-Bedrohung und die Gründe, warum überhaupt Masken getragen wurden.
Text von Drew Luan Matott
Releaf Paper
Laufzeit: 10.07. - 14.08.24
Da sich die Menschen zunehmend der Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf die Umwelt bewusst werden, suchen sie verstärkt nach umweltfreundlichen Produkten mit einem geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck. Das Thema soziale Verantwortung spielt dabei eine wichtige Rolle für nachhaltigen Konsum.
Releaf Paper ist ein junges ukrainisches Unternehmen, das sich für Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich engagiert. Durch das Recycling von Pflanzenabfällen zu wertvollen Rohstoffen bietet Releaf Paper eine Alternative zu Frischfasern in der Papierherstellung. Das Unternehmen stellt nicht nur Papier aus Laubabfällen her, sondern liefert auch nachhaltige Verpackungen aus Releaf Paper an verschiedene Marken. Diese umweltfreundlichen Verpackungen sind eine hervorragende grüne Alternative zu Plastik- und Holzpapiertragetaschen.
LattenLabor
Laufzeit: 10.07. - 14.08.24
In Zusammenarbeit mit einem Online-Bettenhandel entwickeln das LattenLabor neue Anwendungen für Lattenroste aus ausgedienten Bettgestellen und Rückläufern. Ziel ist es, die aus hochwertigem Buchenholz gefertigten Federholzleisten und Rahmenteile als Material zu erschließen und in eine weitere Nutzung zu bringen. Dabei entsteht eine Serie aus leichten, eleganten Kleinmöbeln, die vielseitig einsetzbar sind.
Dabei verstehen die Teilnehmenden des LattenLabours ihre Arbeit als Aufforderung zur Nachahmung und möchten dazu anregen, im eigenen Alltag aus der Nutzung gefallenes Material kreativ zu transformieren und neuen Zwecken zuzuführen.
Das LattenLabor ist ein Projekt von Kunst-Stoffe e.V. in Zusammenarbeit mit dem Haus der Materialisierung und den Spacebauhasis. Beteiligte Gestalter sind bisher stefan.is.doing.things, Wanja Scheuring, Paul Friedl, Matthias Finck und Corinna Vosse.