Tanja Major, geboren 1971 und wohnhaft in Bayern, ist seit 1997 freiberuflich als Künstlerin tätig. Als Pionierin im Bereich Pilz-Papierkunst erforscht sie innovative Methoden, um Pilze in Papierfasern zu verwandeln. Ihr handgeschöpftes Mykobütten besteht aus verschiedenen Pilzen und ist somit eine "kompostierbare oder nachhaltige Kunst", die wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden kann. Dies thematisiert die Zerbrechlichkeit der Natur und des Lebens.

Der Boden ist ein komplexes Nährmedium, das von symbiotischem Leben nur so wimmelt. Ein Kilogramm Erde kann bis zu 500 Milliarden Bakterien, eine Milliarde Pilze und bis zu 500 Millionen mehrzellige Organismen enthalten, darunter Pilzmyzel, Pflanzenwurzeln, Insekten und Bakterien. Viele dieser Organismen zersetzen gemeinsam organische Stoffe wie Laub und tierische Exkremente, entziehen ihnen Stickstoff und wandeln diesen so um, dass Pflanzen ihn aufnehmen können. Pilze spielen eine Schlüsselrolle für das Pflanzenwachstum, somit unserer Ernährung. Tatsächlich ist fast jeder Baum, jeder Strauch und jedes Grasbüschel mit Pilzen verbunden. Kooperationsprinzipien gelten sowohl in der Natur als auch bei der Papierherstellung. Majors Interesse gilt einem umfassenden Verständnis der Lebenszyklen, in denen Entstehen und Vergehen miteinander verwoben sind. Sie zeigt verschiedene Möglichkeiten der Papierherstellung aus Pilzen, wie aus dem Zunderschwamm uvm..

Der Lagotto Romagnolo, eine Hunderasse, die für die Trüffelsuche ausgebildet wurde, inspirierte die Künstlerin. Sie schuf ein Papierobjekt aus Hundehaaren, Pilzen und Trüffelscheiben, das auf die Schwierigkeiten der Trüffelsuche in Italien aufgrund der globalen Erwärmung hinweist.

Tanja Major www.fungi-paper.de, hat bereits in Bulgarien (Sofia), Korea, Dubai, Tasmanien, Japan, USA, Israel und an verschiedenen Orten in Deutschland ausgestellt.